Ein Spielplatzkonzept für Brieselang

Im Rahmen der Erarbeitung eines Spielplatzkonzeptes für Brieselang fand letzte Woche in der Robinson-Grundschule ein Planungworkshop statt. Kinder, Jugendliche, Eltern, Lokalpolitiker*innen und Vertreter*innen der Verwaltung führten unter der Leitung des Planungsbüros STADTKINDER eine lebhafte Debatte über bestehende Defizite, tatsächliche und vermeintliche Sachzwänge sowie kreative Lösungsansätze.

24.02.19 –

Am Samstag, den 16.02.2019, fand in der Robinson-Grundschule der Planungsworkshop zum Brieselanger Spielplatzkonzept statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Herr Dr. Apel und Frau Schulte aus dem beauftragten Planungsbüro STADTKINDER (www.stadt-kinder.de). Die Konzeption des Workshops sah vor, dass kleine und große Bürger*innen an Thementischen Feedback zu bestehenden Spielplätzen sowie der Erreichbarkeit von Spielplätzen geben können. Außerdem sollten auf einer Karte Ideen für Spielraumpotenziale vermerkt werden. Die anwesenden Kinder und Jugendlichen konnten ihre Ideen an einem Basteltisch in Form von Modellspielplätzen verwirklichen.

Der Thementisch zu den Potenzialen war dabei mit Abstand am meisten frequentiert. Neben vielen interessanten Vorschlägen wurden hier auch administrative Hürden, welche von den Vertretern der Verwaltung angeführt wurden, diskutiert. Dabei ist besonders positiv aufgefallen, dass die Mitarbeiter*innen des Planungsbüros oft mit kreativen Problemlösungsvorschlägen zur Stelle waren. Auf den Einwand, dass bestimmte Flächen nicht für die Errichtung eines Spielplatzes zur Verfügung stehen, weil sie nur landwirtschaftlich genutzt werden dürfen, regte Dr. Apel zum Beispiel an, dass eine solche Fläche durchaus für einen Kinderbauernhof in Frage käme.

Dass die Beauftragung des Planungsbüros eine sinnvolle Maßnahme war, zeigte sich auch, als es um das Areal Nymphensee ging. Die anwesenden Bürger*innen zeigten großes Interesse an einer generationsübergreifenden Nutzung des Brieselanger Wahrzeichens. Auch hier wurde die Diskussion zunächst mit Verweis auf die schwierige Rechtslage von Seiten der Verwaltung für beendet erklärt. Die Mitarbeiter*innen des Planungsbüros konnten hier aber hilfreicherweise beisteuern, dass in der Vergangenheit durchaus auch in Landschaftsschutzgebieten wie dem Nymphensee naturnahe Spielräume geschaffen werden konnten.

Wir Grünen Brieselang haben aus dem Workshop Folgendes mitgenommen:

  • Es gibt in Brieslang voraussichtlich nur zwei Flächen, die für einen Mehrgenerationenspielplatz in Frage kommen: zum einen das Areal neben dem Parkplatz vom Nymphensee und zum anderen der Bereich der Festwiese. In Bezug auf das Areal neben dem Nymphensee wurde mehrfach kritisch angemerkt, dass die Überquerung der L202 für kleine Kinder von ihren Eltern als zu gefährlich eingeschätzt wird. Eine Ampel oder ein Zebrastreifen könnte hier jedoch Abhilfe schaffen.
  • Insbesondere in Brieselang Nord besteht ein deutliches Defitzit an Spielflächen. Hier gibt es nicht nur zu wenige wohnortnahe Spielangebote, sondern die vorhandenen wurden von den Anwesenden auch durchweg als unattraktiv bewertet.
  • Im gesamten Gemeindegebiet gibt es viel zu wenig Flächen, die für die freie Nutzung durch Jugendliche vorgesehen sind. Für diese fehlen Angebote und Rückzugsmöglichkeiten im öffentlichen Raum.
  • Potenzial gibt es in Brieselang vor allem für kleinere Spielinseln auf breiten, bisher nicht genutzten Grünstreifen.

Von dem neuen Spielplatzkonzept erhoffen wir Grünen Brieselang uns:

  • einen Mehrgenerationenspielplatz in Brieselang Nord, vorzugsweise am Nymphensee als Ort der Begegnung,
  • einen Bolz- und Aufenthaltsplatz für Jugendliche am Kanal oder am Gliener See und
  • mehrere dezentrale Spiel-, Sport- und Aufenthaltsinseln an Fußgängerhauptverkehrsrouten und im Wald.

Grundsätzlich stehen wir Grünen Brieselang bezüglich der Spielraumgestaltung im Ort für folgende Punkte:

  • Naturnahe Gestaltung – vielfältige Bepflanzung und natürliche, flexibel nutzbare Materialien statt bunter Metall-Plastik-Gummireifen Spielgeräte
  • Nutzbarkeit für alle Altersgruppen – von Sinneserfahrungsräumen für Babys und Kleinkinder über Eltern-Kind Spielgeräte bis zu einem Bolzplatz für Jugendliche und Bewegungsangebote für ältere Einwohner*innen
  • Neue und individuelle Spielelemente mit lokalem Bezug – statt der 5. Schaukel, Wippe oder Rutsche lieber das bestehende Angebot durch etwas Neues ergänzen, z.B. Eltern-Kind-Schaukeln, großen Outdoor-Instrumenten, Kletterbäumen, einemHamsterrad, einem Trampolinparcour, einer Kastanienmurmelbahn unter einem Kastanienbaum oder einem großen Pinscreen aus Holz
  • Gute Erreichbarkeit – Kinder müssen auf sicheren Fußwegen von einem Spielort zum nächsten kommen

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