Radwegesystem verbessern!

Mit dem Havellandradweg und anderen überregionalen Verbindungen haben wir im Havelland gute Ansätze eines Radwegesystems, das auch teilweise außerhalb von Autostraßen geführt wird. Doch abseits der Vorzeigerouten stoßen Radwanderer, Radsportaktive und andere Nutzer immer wieder auf mittelalterlich anmutende Kopfsteinpflasterpassagen, verworfene Wegplatten und Schlaglöcher.  Bei wichtigen Verbindungen und Abkürzungen fehlen Radwege an stark befahrenen Straßen. So können beispielsweise Schüler*innen aus Tremmen nur unter lebensgefährlichen Bedingungen per Rad ihre Schule erreichen. In Zusammenarbeit mit der Radwege-AG des grünen Kreisverbandes haben wir eine Anfrage an die Kreisverwaltung gestellt, die Anstoß und Grundlage für ein verbessertes Radwegekonzept sein soll. 

21.01.18 –

Anfrage der Fraktion Grüne/B90 im Kreistag Havelland zur Radverkehrsstrategie

 

(Die Zitate beziehen sich auf
Radverkehrsstrategie des Landkreises Havelland unter touristischen Gesichtspunkten - mittel- bis langfristige Zielstellung ausgehend vom Stand 2009“)

 

Teil 1

Fragen zur Umsetzung der Radverkehrsstrategie von 2009

 

Zitat S. 5: „Straßenbegleitende und innerörtliche Radwege, z. B. zur Schulwegsicherung, werden bei der hier vorliegenden Strategie ebenso als sinnvolle Ergänzung des touristischen Radwegenetzes betrachtet.“

 

Welche Beispiele gibt es dafür und was wurde in den vergangenen 8 Jahren dafür getan, um genau diese Nutzung von Radwegen für mehrere Zwecke zu erreichen?

 

 

Zitat S. 6: „Zunächst wurde der Radwegebestand von den Städten, Gemeinden und Ämtern gemäß einer einheitlichen Abfragemaske erfragt. Die danach zugearbeiteten Ist-Stände wurden nach Rücksprache und Abklärung unklarer bzw. sich z. T. widersprechender Sachverhalte abgeglichen.“

 

Zitat S. 6: „… sind die so ermittelten Ist-Stände zunächst in eine „Bestandskarte“ eingeflossen, die Arbeitsgrundlage für die zukünftigen Veränderungsvorschläge bildete.“

 

Wird diese Bestandskarte gepflegt und ergänzt?

Gibt es die Bestandskarte im Download?

Zitat S. 7: „Längerfristig angekündigte Maßnahmen, wie der Ausbau eines Radweges entlang des Havelkanals bzw. der Radweg von Paulinenaue in Richtung Neuruppin, der nur durch den Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Touren angebunden wird, werden beobachtet und ggf. in die Radverkehrsstrategie des Landkreises Havelland ergänzt.“

 

Wird das Ergebnis dieser (regelmäßigen) Beobachtung veröffentlicht und welche Maßnahmen wurden daraus abgeleitet?

 

 

Zitat S. 11: „3.2.4 Havelland-Radweg

Die Überquerung des Havelland-Radweges über die BAB 10 zwischen Perwenitz und Paaren im Glien sowie der auf der Landesstraße L 16 verlaufende Teil des Radweges ab Kreuzung mit der L 161 bis zum Kreisverkehr in der Ortslage Paaren stellen das qualitativ schlechteste Teilstück des gesamten Havelland-Radweges dar. Es wird angeregt, die bestehende Situation, die wegen des ansteigenden Fahrzeugverkehrs auf der L 16 für Radfahrer zunehmend gefährlich ist, zu verbessern.“

 

Welche Verbesserung in diesem Bereich Paaren – Perwenitz wurde umgesetzt?

Welche Planungen gibt es dazu?

 

 

Zitat: „Mittlerweile hat sich diese Kreisstraße als Alternative zur B 5 bei Baustellensituationen und sonstigen Einschränkungen erwiesen. Es wird angeregt, diesen Streckenabschnitt mittelfristig mit einem straßenbegleitenden Radweg bis an die Ortslage qualitativ aufzubessern.“

 

Wann wird dieser Radweg umgesetzt?

 

 

Zitat S. 12: „Erreicht werden sollen diese Ziele vorrangig dadurch, dass mit den „Havelländischen Herrenhausrouten“ (Arbeitsname) neue Mehrtagestouren durch das Havelland kreiert werden; als nordwestliche Rundtour von Ribbeck über Groß Behnitz, Buschow, Stechow, Nennhausen, Rathenow, Hohennauen, Stölln, Kleßen, Senzke, Pessin zurück nach Ribbeck sowie als südöstliche Rundtour von Ribbeck über Groß Behnitz, Klein Behnitz, Riewend, Bagow, Bollmannsruh, Roskow, Zachow, Ketzin, Paretz, Buchow-Karpzow, Priort, Elstal, Falkensee, Brieselang, Nauen zurück nach Ribbeck. Von der touristischen Relevanz her sind nach Meinung der Arbeitsgruppe aus Landkreis Havelland, Tourismusverband Havelland e. V. und dem Regionalmanagement der LAG die geplante Nordwest- wie auch die Südosttour gleichermaßen bedeutsam.“

 

Wurde bei den Planungen dieser Radwege berücksichtigt, dass Schüler ihn auch für den täglichen Schulweg möglichst ohne Umwege benutzen können (z.B. in den Ortslagen Zeestow und Bredow)?

 

 

Zitat S. 13: „In Nennhausen (Schloss, Schlosspark, Bahnhof) soll dann erneut straßenbegleitend der L 991 gefolgt werden, von welcher vor Erreichen der Ortslage Gräningen der Bammer Landweg abgeht.

Diesem wird bis in die Ortslage Bamme gefolgt. Von dort wird die Tour über verschiedene Feld- und Waldwege über Spolierenberg Richtung Rathenow geführt. Die Stadt Rathenow wird auf der L 98 bei Neu Friedrichsdorf erreicht und ab der Ortslage Rathenow erneut dem Havelland-Radweg gefolgt. Für mehrere Abschnitte zwischen Gräningen und Bamme wie auch z. T. dann weiter bis Rathenow empfiehlt sich ein Ausbau. Diese sind zudem auch Teil des vom Amt Nennhausen angestrebten Radrundweges Nennhausen.“

 

Wie ist hier der Stand der Umsetzung und die Perspektive?

 

 

Zitat S. 14: „Alternativ könnte die Tour touristisch attraktiver, nicht ausschließlich straßenbegleitend, ab Hohennauen über Spaatz und parallel zur stillgelegten Bahnstrecke nach Rhinow geführt werden. Dies entspricht der geplanten Streckenführung für die Radtour „Otto Lilienthal“ und der Wassersuppe–Tour durch das Ländchen Rhinow. Auch diese Streckenführung ist für Radfahrer überwiegend gut ausgebaut (z. T. Betonspurbahnen).

Weiter Richtung Stölln dann wie beschrieben. Welche Variante hier letztendlich ausgewählt, beschildert und vermarktet wird, ist nach nochmaliger Besichtigung und Bewertung beider Varianten möglichst zeitnah zu entscheiden.“

 

Welche Entscheidung gibt es dazu?

 

 

Zitat S. 16: „Grundsätzlich soll Nauen über Brieselang, Zeestow und Bredow an der ehemaligen Zuckerfabrik erreicht werden. Von dort soll die Tour über den Waldemardamm zum Bahnhof Nauen geführt werden.“

 

Wann werden die Lücken in den genannten Radwegen geschlossen?

 

 

 

Teil 2

Fragen zur Fortschreibung und Ergänzung der Radverkehrsstrategie von 2009

 

 

Zitat S. 22: „Einige weitere Ideen von Städten und Gemeinden, die die radtouristische Infrastruktur betreffen, wie z. B. … die Idee eines „Olympia-Radweges“ zwischen dem Berliner Olympiastadion und dem Olympischen Dorf in Elstal, wurden zudem noch nicht in das Papier aufgenommen, könnten aber als Ergänzung im Falle einer baldigen Realisierung später Aufnahme finden, denn eine regelmäßige an den Realisierungsstand und weitere zwischenzeitliche Erkenntnisse angepasste Fortschreibung der Radverkehrsstrategie ist ratsam.“

 

Findet die Fortschreibung der Radverkehrsstrategie statt? In welcher Form? Inwieweit ist das Knotenpunktsystem in die Fortschreibung eingebunden?

 

Welche weiteren Radwege und Radverbindungen als Ergänzung der bestehenden Radverkehrsstrategie sind geplant?

 

 

Zu Tremmen – Ketzin:

Welche Möglichkeiten sieht der Landrat, die fehlenden Teile (z. B. an Kreisstraßen) einer Radwegeverbindung von Tremmen nach Ketzin, auch als Schulweg zur Europaschule, zu erstellen bzw. deren Bau zu unterstützen?

 

Zu Friesack:

Wie könnte die Anbindung von Friesack an den Havellandradweg verbessert werden? Gibt es dazu Planungen?

 

Knotenpunkte

Welche Erfahrungen wurden mit der Einführung der Knotenpunkte seit 2013 gemacht?

 

Radverkehrsbeauftrage(r)

Wie steht der Landrat zur Einrichtung eines Radverkehrsbeauftragten, der unbürokratisch und zeitnah Vorschläge zur Verbesserung des Radwegesystems kommunizieren und koordinieren kann?

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Wolfgang Seelbach, Fraktionsvorsitzender 14.1.2018

 

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