Zeit für Gespräche!

13.03.16 –

Frauenfrühstück zum Thema Flucht, Asyl und Integration am 13. März 2016 in Nauen

Auf regen Zuspruch stieß das Frauenfrühstück des Kreisverbands Havelland Bündnis 90/Die Grünen am 13. März mit Flüchtlingsfrauen und ehrenamtlich Engagierten in Nauen. Der Ort war bewusst gewählt: im Café des Kulturkreises in der Galerie Blaues Haus Gartenstraße konnten wir zeigen, dass es auch ein anderes Nauen gibt: eins, das bunt, weltoffen und vielfältig ist.

Etwa dreißig Frauen waren gekommen und brachten viele leckere Spezialitäten für das Frühstücksbuffet mit. Es zeigte sich mal wieder, dass gemeinsames Essen und Trinken der beste Weg ist, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Große Betroffenheit herrschte, als Frauen aus Afghanistan und Syrien über ihre gefährlichen und beschwerlichen Fluchtwege berichteten. Auch die Lebensbedingungen in den Unterkünften, z.B.  in der Möbelhalle in Falkensee, waren ein Thema: die fehlende Privatsphäre, das ungewohnte Essen, das zermürbende Warten auf die Asylentscheidung.  Es herrschte ein lebhaftes Stimmengewirr, zwei Dolmetscherinnen waren gekommen, um aus dem Arabischen und Persischen zu übersetzen.

Kathleen Kunath, Sprecherin der Initiative Willkommen in Falkensee berichtete über die ehrenamtlichen Aktivitäten in Falkensee. Anke Bienwald vom Förderverein Mikado e.V. schilderte eindringlich die Situation in Nauen und Ilona Bubeck vom Quer-Verlag Berlin machte noch einmal deutlich, dass Gewalt gegen Frauen eine Straftat ist, egal wer die Täter sind.

Am Ende war klar: Die Lebensbedingungen in den Notunterkünften sind nur eine Notlösung. Wir brauchen so schnell wie möglich feste Unterkünfte, damit die Familien einmal Ruhe haben und sich zum Beispiel ihr eigenes Essen zubereiten können. Wir brauchen sozialen Wohnungsbau im Havelland, damit die Geflüchteten hier wirklich ein Zuhause finden können. Und wir brauchen Integrationskurse zum Deutschlernen und ein Arbeitsmarktprogramm, denn die Geflüchteten möchten wieder ihren Berufen nachgehen und selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen können.

Nach drei Stunden intensiver Gespräche verabschiedeten sich Gäste und Gastgeberinnen herzlich voneinander. Frauen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen waren sich ein Stück näher gekommen und verabredeten, sich in ein paar Wochen wieder zu treffen.

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