Initiative "Willkommen in Falkensee" und Mitglieder von B90/ Die Grünen demonstrieren in Nauen gegen rechts.

15.03.15 –

Für den 14.3.15 hat die NPD Nauen zu einer flüchtlingsfeindlichen Kundgebung aufgerufen. Die Anmeldung dieser Kundgebung erfolgte offiziell nur 2 Tage vor dem Termin, so dass zur Organisation einer Gegendemonstration nur sehr wenig Zeit blieb. Die NPD hatte dem Vernehmen nach bereits längerfristig sowohl in Rathenow, Neuruppin und Beelitz für ihre Kundgebung geworben.Dennoch hielten sich die Teilnehmerzahlen mit jeweils 30 bis 40 die Waage. Vorausgegangen war die massive Störung einer öffentlichen Stadtverordnetenversammlung in Nauen im Februar. Die Gegendemo wurde von den Initiativen "Tolerantes Nauen" und "Nauen für Menschlichkeit" organisiert und von 15 Teilnehmern aus Falkensee unterstützt, die hauptsächlich aus der Initiative "Willkommen in Falkensee" und Mitgliedern des Ortsverbandes von Bündnis90/ Die Grünen kamen. Es wurde sowohl mit großen Transparenten als auch kleinen, zum Teil vor Ort beschrifteten Pappschildern zum Ausdruck gebracht, dass die Flüchtlinge willkommen sind, eine Verpflichtung darin gesehen wird, Flüchtlingen zu helfen, aber auch dass Flüchtlinge eine Bereicherung der Gesellschaft und der Kultur darstellen, aber Zuwanderer auch als Arbeitskräfte für die Wirtschaft unentbehrlich sein werden. Solche Aspekte werden bei rechten Demonstrationen jedes Mal wieder negiert, heruntergespielt oder einfach ignoriert. Statt dessen erfolgt eine pauschale Kriminalisierung aller Flüchtlinge, und Flüchtlingsheime werden als Gefahr für die anliegenden Bürger dargestellt. Leider werden solche Schreckensszenarien von einigen Bürgern für möglich gehalten, wenn die Gegenposition nicht an gleicher Stelle wirkungsvoll artikuliert wird. Das ist uns bei der Gegendemonstration ein gutes Stück weit gelungen. Allerdings wurde die Gegendemo von der rechtsradikalen Kundgebung von der Polizei so stark distanziert, dass es nicht möglich war, auf einzelne Äußerungen mit Pfiffen oder anderen Unmutsbekundungen zu antworten, da die Gegendemonstranten von den rechten Redebeiträgen nichts mitbekommen konnten. Bemerkenswert ist auf jeden Fall noch, dass der Nauener Bürgermeister an der Gegendemo teilgenommen hat und damit ein deutliches Zeichen gesetzt hat: Er hat nicht nur klar gemacht, auf welcher Seite er steht, sondern auch den Mut, solches Bekenntnis im Rahmen einer kleinen Demonstration deutlich zu zeigen. Dafür sagen wir ihm Respekt und Dank.