Grüne Havelland

Kreisverband Havelland

Unsere Fraktion will wissen: Wie viel Antibiotika erhalten die Nutztiere im Havelland?

Update 09.05.2015: Die Antwort des Kreises (bittet um Verschiebung - wir bleiben dran!) Das Havelland ist stark durch die Agrarwirtschaft geprägt. Insbesondere in der Massentierhaltung werden häufig Antibiotika eingesetzt. Als Folge können sich resistente Bakterien bilden, die im Fleisch bei nicht fachgerechter Erhitzung auch vom Konsumenten aufgenommen werden. Unsere Grünen-Fraktion im Kreistag will deshalb wissen, in welchem Umfang Antibiotika den Tieren verabreicht wurde, welcher Betriebstyp die meisten Antibiotika verwendete und auch welche Reserveantibiotika zum Einsatz kamen.

01.04.15 –

Das Havelland ist stark durch die Agrarwirtschaft geprägt. Insbesondere in der Massentierhaltung werden häufig Antibiotika eingesetzt. Als Folge können sich resistente Bakterien bilden, die im Fleisch bei nicht fachgerechter Erhitzung auch vom Konsumenten aufgenommen werden. Unsere Grünen-Fraktion im Kreistag will deshalb wissen, in welchem Umfang Antibiotika den Tieren verabreicht wurde, welcher Betriebstyp die meisten Antibiotika verwendete und auch welche Reserveantibiotika zum Einsatz kamen.

Hintergrund:

Massentierhaltung bedeutet immer, dass eine zu hohe Zahl von Nutztieren auf wenig Raum gehalten wird. Das ist nur mit Mengen von Antibiotika möglich. Häufige und häufig auch willkürliche Antibiotikagaben erhöhen jedoch das Risiko, dass sich resistente Bakterien bilden.

Resistente Bakterien können zum Beispiel durch unsaubere Verarbeitung in den Schlacht- und Zerlegebetrieben auch im Endprodukt erhalten bleiben. Sie werden also mitgekauft und eventuell mitverzehrt, wenn das erworbene Stück Fleisch nicht hygienisch verarbeitet und ausreichend erhitzt wurde. Auch Vegetarier sind unter Umständen gefährdet: Selbst auf Gemüse wurden resistente Bakterien bereits gefunden. Denn die Bakterien werden über die Abluft der Ställe in die Umwelt getragen oder mit der Gülle auf Felder ausgebracht. Durch Abdrift gelangen sie ins Oberflächenwasser. Nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) verkaufen Pharmafirmen jährlich über 1.450 Tonnen Antibiotika an Tierärzte. In der Humanmedizin werden Schätzungen zufolge mit rund 700 bis 800 Tonnen Antibiotika pro Jahr nur rund halb so viel eingesetzt. (s.a. BUND)

Unsere Anfrage im Wortlaut:

Betr.: Antibiotikaeinsatz in der havelländischen Landwirtschaft

Sehr geehrter Herr Landrat,

Laut der 16. Änderung des Arzneimittelgesetzes (AMG § 58), welche seit dem 1. April 2014 in Kraft ist, sind Mastbetriebe, die im Durchschnitt eines Kalenderhalbjahres mehr als

− 20 Mastkälber bis zu einem Alter von 8 Monaten

− 20 Mastrinder ab einem Alter von 8 Monaten

− 250 Mastferkel vom Absetzen bis zu einem Gewicht von 30 kg

− 250 Mastschweine über einem Gewicht von 30 kg

− 1000 Mastputen ab dem Schlüpfen oder

− 10000 Masthühner ab dem Schlüpfen

halten, dazu verpflichtet ihre halbjährlichen Tierzahlen sowie die eingesetzten Antibiotika an die jeweiligen zuständigen Veterinärbehörden zu melden.

 Genauer müssen gemeldet werden:

• Die Anzahl an gehaltenen Tieren zu Beginn des Kalenderhalbjahres

• Anzahl der aus dem Betrieb abgegebenen Tiere einschließlich Datum

• Anzahl der in den Betrieb aufgenommenen Tiere einschließlich Datum

sowie die

• Bezeichnung des angewendeten Antibiotikums

• Anzahl und Nutzungsart der behandelten Tiere

• Datum der Behandlung (der erste Tag der Anwendung)

• Dauer der Behandlung in Tagen

• Gesamtmenge des Antibiotikums.

Für jede Nutzungsart auf einem Betrieb wird pro Kalenderhalbjahr die betriebliche Therapiehäufigkeit errechnet. Die Therapiehäufigkeit ergibt sich, vereinfacht ausgedrückt, aus dem Verhältnis der Anzahl an Antibiotika-Behandlungen zur Anzahl an gehaltenen Tieren.

Aus allen betrieblichen Therapiehäufigkeiten werden für jede Nutzungsart und für jedes Halbjahr zwei Kennzahlen abgeleitet und veröffentlicht:

• als Kennzahl 1 der Median (der Wert, unter dem 50 % aller betrieblichen Therapiehäufigkeiten liegen)

• als Kennzahl 2 das dritte Quartal (der Wert, unter dem 75 % aller betrieblichen Therapiehäufigkeiten liegen).
(Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes

Brandenburg, 2014)

In Brandenburg werden die Daten von den Betrieben in eine Datenbank beim Landeskontrollverband Berlin-Brandenburg (LKV BB) eingetragen und in anonymisierter Form von den jeweiligen Kreis-Veterinärämtern an das Bundesministerium für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) weitergeleitet.

 Hierzu nun unsere Fragen:

1. Welcher Gesamtverbrauch an Antibiotika (in kg) wurde von den Betrieben im Landkreis gemeldet?

2. Wie hoch war der Antibiotikaverbrauch im Landkreis (in kg) aufgeschlüsselt nach Masttierart (siehe oben „a bis f“) und folgenden Größenklassen:

a. Bei Mastkälbern

i. Bis weniger als 500 Kälberplätze

ii. 500 bis weniger als 1 000 Kälberplätze

iii. 1 000 und mehr Kälberplätze

b. Bei Mastrindern

i. Bis weniger als 600 Rinderplätze

ii. 600 bis weniger als 800 Rinderplätze

iii. 800 und mehr Rinderplätze

c. Bei Mastferkeln

i. Bis weniger als 4 500 Ferkelplätze

ii. 4 500 bis weniger als 6 000 Ferkelplätze

iii. 6 000 bis weniger als 9 000 Ferkelplätze

iv. 9 000 und mehr Ferkelplätze

d. bei Mastschweinen

i. Bis weniger als 1 500 Schweineplätze

ii. 1 500 bis weniger als 2 000 Schweineplätze

iii. 2 000 bis weniger als 3 000 Schweineplätze

iv. 3 000 und mehr Schweineplätze

e. bei Mastputen

i. Bis weniger als 30 000 Putenplätze

ii. 30 000 bis weniger als 40 000 Putenplätze

iii. 40 000 bis weniger als 85 000 Putenplätze

iv. 85 000 und mehr Putenplätze

f. bei Masthühnern

i. Bis weniger als 30 000 Hühnerplätze

ii. 30 000 bis weniger als 40 000 Hühnerplätze

iii. 40 000 bis weniger als 85 000 Hühnerplätze

iv. 85 000 und mehr Hühnerplätze

 3. Wie hoch war die durchschnittliche betriebliche Therapiehäufigkeit aufgeschlüsselt nach Masttierart und Betriebstyp im Landkreis?

 4. Wie viele Betriebe (absolut und prozentual) aufgeschlüsselt nach Masttierart und Betriebstyp haben die Kennzahl 1 überschritten und wie viele die Kennzahl 2?

5. Welche Antibiotika wurden im Landkreis eingesetzt und in welchen Mengen (in kg)? Welche Reserveantibiotika kamen zum Einsatz?

 Mit freundlichen Grüßen!

Felix Doepner
Fraktionsvorsitzender

 

Update 09.05.2015: Die Antwort des Kreises

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Politischer Stammtisch des Kreisverbands

Liebe alle,

Am 12. Juli laden wir Euch herzlich um 11 Uhr zu unserem politischen Stammtisch ins Grüne Büro in der Potsdamer Straße 10 in 14612 Falkensee ein.

Da uns die aktuelle Woche mit ihren hohen Temperaturen und die sich häufenden Nachrichten über Wassermangel und eine wachsende Zahl von Hitzegeschädigten sehr beschäftigt, möchten wir gerne mit Euch über die Themen Wasser im Havelland und Hitzeschutz im Alltag sowie dazugehörige Maßnahmen sprechen. Dazu bekommen wir 

dann jeweils einen Input von Dr. med. Andrea Nakoinz, Expertin für Hitzeschutz (https://www.deutschlandfunk.de/hitzeschutzregeln-fuer-den-sport-interview-mit-andrea-nakoinz-medizinerin-100.html), die Institutionen und Kommunen hinsichtlich Hitzeschutz mit Fokus auf Gesundheitsschutz berät sowie Inputs aus unserer Kreistags- und Falkenseer Stadtverordnetenfraktion. Letztere berichten von den Maßnahmen, die der Landkreis bzw. die Stadt Falkensee diesbezüglich ergriffen haben, was sie noch planen und wie die Themen in den Parlamenten derzeit besprochen und angegangen werden.

Anschließend gibt es viel Platz für Fragen und für eine offene Diskussion, wie wir als Bündnisgrüne die Brisanz beider Themen noch besser an die Havelländer*innen vermitteln können.

Wir stellen etwas Essen und Trinken, freuen uns aber auch sehr auf Eure hausgemachten Leckereien und natürlich über Euer Kommen und den Austausch!

Für die weitere Planung bitten wir um vorherige Anmeldung per E-Mail an: kgf@gruene-havelland.de

Grüne Grüße

Der Kreisvorstand

 

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