Am Samstag, den 7. Juni fand ein Workshop für Frauen rund ums Fahrrad im Grünen Büro in Falkensee statt – ganz unter dem Motto „Fahrradtechnik verstehen – das kann jede!“. Elf engagierte Teilnehmerinnen trafen sich, um unter der fachkundigen Anleitung von Michaela Mocke, Zweiradmechanikerin mit eigenem mobilen Fahrradservice, mehr über die Technik und Pflege ihrer Räder zu lernen.
Michaela Mocke betreibt ein innovatives Geschäftsmodell: Sie kommt mit ihrer mobilen Werkstatt direkt zu den Kund*innen, nachdem ein Termin bequem online gebucht wurde. Ob klassisches Fahrrad oder modernes E-Bike – sie repariert und wartet direkt vor Ort.
In entspannter Atmosphäre vermittelte Michaela nicht nur fundiertes Wissen, sondern die Teilnehmerinnen konnten selbst Hand anlegen und ausprobieren. Der Workshop richtete sich an Frauen – mit dem Ziel, Sicherheit und ein breiteres technisches Verständnis im Umgang mit den eigenen Rädern zu stärken.
Zu Beginn ging es um grundlegende Sicherheitsaspekte: Welche Ausstattung ist gesetzlich vorgeschrieben? Licht vorn und hinten, zwei unabhängige Bremsen, Reflektoren, eine funktionierende Klingel – das sind die Basics, die auf keinem verkehrssicheren Fahrrad fehlen dürfen.
Spannend war der Abschnitt über Bremsen. Die Teilnehmerinnen lernten den Unterschied zwischen mechanischen und hydraulischen Bremssystemen kennen. Ein wichtiger Hinweis: Bei hydraulischen Bremsen sollte bei ausgebautem Rad die Transportsicherung eingesetzt werden, damit nicht versehentlich Luft ins System gelangt oder Flüssigkeit austritt – eine kleine, aber entscheidende Maßnahme für die Sicherheit.
Auch die richtige Einstellung der Bremsen war Thema. Nie sollte man die feste Klemmung vom Zug lösen – stattdessen erfolgt die Feineinstellung oben am Bremshebel.
Hat man das Hinterrad aus- und wieder eingebaut, hat Michaela einen nützlicher Tipp: Bei Shimano-Schaltungen zeigt die Position im vierten (bzw. bei 12-Gang-Schaltungen im sechsten) Gang an, ob alles korrekt sitzt – zwei gelbe Markierungen müssen sich exakt gegenüberstehen.
Im Anschluss drehte sich alles um Reifen und Pannenschutz. Die sogenannten „unplattbaren“ Mäntel – etwa von der Marke Marathon oder Continental – bieten durch ihre dickere Lauffläche und Seitenwand guten Schutz. Wichtig: Der Luftdruck muss stimmen! Michaela empfahl, alle 30 Tage den Luftdruck zu prüfen und sich dabei an der Bar-Angabe auf dem Reifen zu orientieren. Bei zu niedrigem Druck kann das Gewebe im Mantel beschädigt werden – sichtbare Warnzeichen sind schräge Streifen an der Reifenflanke oder Krümel zwischen Mantel und Schlauch.
Ein weiteres Thema war das korrekte Einsetzen neuer Schläuche: Auf die richtige Größe kommt es an! Die Größenangaben findet frau auf dem Reifenmantel aufgedruckt.
Auch die Laufrichtung sollte beim Einbau beachtet werden: Mäntel haben eine meist geprägte Kennzeichnung für die Laufrichtung. Pfeilförmige Profile sollten mit der Spitze nach vorn zeigen.
Pflege bedeutet nicht nur Reinigen, sondern vor allem: ölen und fetten. Die Kette sollte alle 2–3 Wochen mit speziellem Kettenöl oder -spray behandelt werden – aber bitte sparsam. Für bewegliche Teile empfiehlt Michaela Sprühfett aus dem Baumarkt. WD-40 oder Ballistol sind zwar gut zum Reinigen und als Rostschutz, bieten aber keinen dauerhaften Schutz bei Druckbelastung und sind daher für die Kette ungeeignet.
Zum Abschluss des Theorieteils ging es um das Thema Laufräder und Speichen. Sind Speichen locker oder gar gebrochen, kann das Rad „unrund“ laufen. Eine frisch gelockerte Speiche lässt sich noch selbst nachziehen – bei älteren Schäden, die zu einer Radunwucht (eine „8“ im Rad) führen, hilft jedoch nur ein professionelles Zentrieren oder sogar ein Neu-Einspeichen durch eine Fachfrau.
Der letzte Teil des Workshops bestand aus einer praktischen Übung, bei der die Theorie direkt angewendet werden konnte. An zwei bereitgestellten Anschauungsrädern wurden zunächst die Räder ausgebaut. Anschließend konnten die Teilnehmerinnen selbst Hand anlegen: Zuerst wurde die Luft aus den Reifen gelassen, dann das Ventil gelöst. Mit dem passenden Werkzeug, das Michaela mitgebracht hatte – einem speziellen Hebel, dem sogenannten Fahrradreifenheber, der an der Speiche fixiert werden kann – konnten die Mäntel kontrolliert von der Felge gelöst werden.
Danach hieß es: Ventil durch die Felge drücken, Schlauch und Mantel komplett entfernen und die Felge sorgfältig auf Risse überprüfen – denn Risse können durch Überlastung entstehen. Auch die Speichen wurden auf festen Sitz geprüft. Jetzt könnte man einen Platten beheben oder einen neuen Schlauch verwenden.
Anschließend montierten alle Teilnehmerinnen eigenständig Mantel und Schlauch wieder. Je nach Fahrradtyp ging das einfacher oder erforderte etwas mehr Geduld – aber mit Ruhe, gegenseitiger Unterstützung und der Hilfe von Michaela gelang es allen, die Räder wieder vollständig zusammenzusetzen.
„Es ist keine Raketenwissenschaft“ – Mechanik mit Logik
Immer wieder betonte Michaela während des Workshops: „Ein Fahrrad besteht nur aus Mechanik – und Mechanik folgt Logik.“ Mit ruhigem Nachdenken und einem systematischen Blick ließen sich die meisten Probleme lösen. „Das ist keine Raketenwissenschaft“, sagte sie lächelnd – und genau das vermittelte sie glaubhaft und ermutigend an alle Teilnehmerinnen sich ihr Fahrrad genau und mit Ruhe anzuschauen.
Der Workshop war nicht nur informativ, sondern auch empowernd. Die Teilnehmerinnen gingen mit praktischem Wissen, einem besseren Verständnis für die Fahrradtechnik nach Hause. Ein herzliches Dankeschön an Michaela Mocke für diesen rundum gelungenen, praxisnahen Workshop – und an alle Teilnehmerinnen für ihr Interesse und ihre Offenheit.
Karte mit Lücken im Radwegenetz
von Petra Budke, Ursula Nonnemacher und Ulrike Legner-Bundschuh
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