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30.11.18 –
Seit 5 Jahren gilt in Deutschland die Behindertenrechtskonvention der UN. Das Gutachten berichtet davon, wie es um das gemeinsame Lernen in Brandenburg steht. Moderatorin war Marie Luise von Halem, MdL und als Gast war Frau Herbst, Dezernentin der Schulverwaltung in Falkensee, dabei.
Inklusion ist gut, aber mit der Umsetzung der UN-Konvetionen hapert es
Die erste Erkenntnis lautete, das 90% der Schulleiter*innen das gemeinsame Lernen positiv bewerten, 50% der Eltern sagen, dass Inklusion wichtig ist und 72% finden, dass ein komplett inklusives Schulangebot gut ist.
Die zweite Erkenntnis ist, dass Inklusion eine schlechte Presse hat. Kaum jemand kennt das „Maßnahmenpaket 2.0“, das auf Basis guter Erfahrungen entwickelt wurde und über 100 Maßnahmen enthält, um die UN-Konvetionen umzusetzen.
Die dritte Erkenntnis betrifft die Zusammenarbeit des Bildungs- mit dem Sozialministerium, welche nur als mangelhaft zu beschreiben ist. Dazu kommt, dass die Verwaltungsvorschriften seit Jahren nicht der aktuellen Gesetzeslage angepasst wurden und es zu wenig Sonderpädagog*innen für die notwendigen und vorhandenen Stellen gibt. Ebenso sind die Räumlichkeiten in älteren Schulen nicht für ein gemeinsames Lernen geeignet und die Klassengröße ist zu groß definiert.
Inklusion kann nur gelingen, wenn alle Kinder, seien sie körperlich oder geistig eingeschränkt oder aber hochbegabt oder in einer persönlichen Situation, die besondere Aufmerksamkeit erfordert, eine passende Förderung erhalten. In Finnland rechnet man damit, dass 25% aller Kinder Förderungsbedarf haben und stattet Schulen entsprechend aus. Hier in BB geht man von rund 5% aus.
Wie sieht es mit dem gemeinsamen Lernen in Falkensee aus? Auch in Falkensee hat das Thema Inklusion nicht so viele Befürworter*innen und Engagierte, wie es bräuchte, um ein gemeinsames Lernen in allen Falkenseer Schulen zu ermöglichen. Die Kantschule, die Oberschule und 4 von 5 Grundschulen in Falkensee sind sehr engagiert, wenn es um das gemeinsame Lernen geht.
Für das Land Brandenburg lauten die Empfehlungen des Gutachtens, das Schulgesetz anzupassen, Pilotschulen einzurichten, auf Landesebene eine AG Bildungsempfehlung und Runde Tische einzurichten, die Diagnostik zu verbessern, Personalkonzepte zu überarbeiten, Pädagogische Beratungszentren einzurichten, Lehrerfortbildung zu stärken, über eine Ombudsstelle nachzudenken, uvm.
„Nichts über uns ohne uns“
Am Ende der Veranstaltung fanden sich der Beirat für Menschen mit Behinderungen und weitere Engagierte aus Falkensee zusammen, die einen Runden Tisch zum Thema gemeinsames Lernen in Falkensee ins Leben rufen wollen.
Als Grüne fordern wir, dass sich auch das Land stärker engagiert und die Umsetzung der UN-Konventionen nicht nur dem bürgerlichen Engagement überlässt.
Linktipps:
Gute Bildung für alle – Gutachten zum Inklusionsprozess in Brandenburg:
https://www.gruene-fraktion-brandenburg.de/fileadmin/ltf_brandenburg/Dokumente/Publikationen/2018_Gute_Bildung_fuer_alle_Gutachten.pdf
Mehr zum Thema Bildung der Fraktion der Grünen in Brandenburg
https://www.gruene-fraktion-brandenburg.de/themen/bildung-wissenschaft-kultur/
Behindertenpolitische Maßnahmenpaket 2.0: Auf dem Weg zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention
https://masgf.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.428198.de
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