
29.11.19 –
Gestern Abend beim Treffen der rund 40 Ortsmitglieder und grünen Sympathisant*innen haben wir sehr ausführlich und fachlich über das geplante Hallenbad im Grünen Büro diskutiert. Zu Gast war Peter Kissing, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der SVV. Von unserer Fraktion waren Juliane Kühnemund, Julia Concu, Martina Freisinger, Michael Lange und Gerd Gunkel da. Till Ratzeburg, der Mitglied beim Arbeitskreis Hallenbad war, hat ebenfalls teilgenommen.
Es wurden sehr viele Argumente ausgetauscht. Für den Bau sprechen vor allem gesundheitliche und schulische Argumente. Für Senior*innen und Schüler*innen wäre es von Vorteil, wenn Sie ganzjährig Schwimmsport hier im Ort machen könnten, ohne weite Wege auf sich zu nehmen. Das Schulschwimmen ist in Falkensee prekär, die Spandauer Bäder sind von den Spandauer Schulen belegt. Auch die DLRG wünscht sich eine Möglichkeit, dass Kinder vor Ort schwimmen lernen können. Finanziell gesehen ist es für die Stadt möglich, ein Projekt dieser Größenordnung zu stemmen.
Das sind alles gute und richtige Argumente für das Schwimmen. Betrachten wir aber den Bau aus Sicht des unabdingbar notwendigen Klimaschutzes, so läßt sich das Hallenbad, wie es geplant ist, nicht damit vereinbaren. Die eingehaltenen Energiestandards sind von 2013, die notwendige Passivhauskonstruktion, um ein emissionsarmes Gebäude zu errichten (EU: Nearly-Zero-Energy), wurde nicht berücksichtigt. Die verwendeten Materialien haben in der Herstellung einen maximalen Energieverbrauch (Beton, Aluminium). Es gibt noch eine Reihe bauplanerischer Schwächen, wie z.B. die zu geringe Fenstergröße, so dass immer das Licht an sein muss, die fehlende Verschattung der Umkleiden, schlechte Akustik, da bisher keine Akustikdecke geplant wurde uvm.
Noch ein Wort zum Gelände, auf dem das Hallenbad geplant ist. Dieses Gelände ist eigentlich eine Kompensationsfläche für die Semmelhaacksiedlung. Mit einem Federstrich wurde diese Funktion gestrichen. Ebenso ist das Gelände Wasserschutzgebiet und gehört zu einer schmalen Grünzugzunge, welche die nördliche und südliche Flora und Fauna verbinden soll. Dies lässt sich schwer mit einer großflächigen Bebauung und den geplanten Parkplätzen (Stichwort Flächenversiegelung) vereinbaren. Die Vorbereitung des Geländes selbst ist sehr suboptimal (von Seiten der Stadtverwaltung) verlaufen, erst wurde beräumt, danach wurde sich um die danach noch vorhandenen wenigen Zauneidechsen gekümmert.
Die 50 Mio Euro, die Falkensee insgesamt für das Hallenbadprojekt zur Verfügung hat, sind aus grüner Sicht besser verwendet, wenn bestehende, sanierungsbedürftige, öffentliche Gebäude energetisch klimaneutral auf den aktuellen bzw. zukünftigen Stand gebracht werden (Kitas, Schulen, Rathaus, Kultureinrichtugen, usw.). Eine Verbesserung des Waldbades wäre sicherlich auch sinnvoll (z.B. kleine Wärmehalle).
Abschließend noch ein Gedanke, der auch in der Diskussion aufkam. Es wurden bereits einige Klimakipppunkte erreicht, junge Menschen haben Angst vor dem, was kommt. Um das Klima noch zu retten, müssen wir an jeder Stelle unsere Gewohnheiten und Ansprüche kritisch hinterfragen.
Am Ende der Diskussion zeichnete sich im Ortsverband sehr deutlich ab, dass wir keine Projekte mittragen können, die den Zielen des Klimaschutzes massiv entgegenstehen.
Vielen Dank an alle Mitglieder für diesen ausgesprochen interessanten Abend!
(Bericht von der OMV mit Diskussion zum Thema Hallenbad am 28.11.2019, 19:30 Uhr)
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